Pro Kinderglaube

Der Glaube an den Weihnachtsmann kann für die Kindesentwicklung positiv sein.

»Plädoyers« für den Glauben an den Weihnachtsmann

Es gibt Fragen, die man als Eltern von seinen Kindern am liebsten überhaupt nicht gestellt bekommen möchte. Und falls doch, dann bitte möglichst spät!

Eine dieser Fragen, die kommen kann und um die Weihnachtszeit für ein leichtes Unbehagen sorgt, ist:

„Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?“

© Sunny studio

Oder – wenn die Kinder schon etwas älter sind – auch in dieser Variante:

„Den Weihnachtsmann gibt es doch nicht wirklich, oder?“

© Epiximages

Um die Antwort gleich vorweg zu geben: bitte widerstehen Sie der Versuchung, in einem solchen Moment mit eigener erwachsener, elterlicher Fantasie glänzen zu wollen!

Vielmehr wird sich das Kind zu dem Zeitpunkt, an dem es die Frage stellt, selbst schon so seine Gedanken gemacht haben – und dabei vielleicht auf eine, optional vielleicht sogar gleich auf mehrere Lösungen für seine Frage gestoßen sein.

Im ersten Schritt empfiehlt es sich also - ganz gelassen - mit Gegenfragen zu kontern:

„Was glaubst du denn?
Wie stellst du dir das vor?“

Lassen Sie ihr Kind zunächst einmal erzählen, was es denkt, was es sich vorstellt, zu welchen Antworten es bereits gekommen ist!

Vor allem aber: Begleiten Sie es in seine Fantasiewelt, lassen Sie sich erklären, wie »seine kleine Weihnachtswelt« aussieht. Vielleicht ist es am Ende mit seinen eigenen Antworten schon so zufrieden, dass es ihre gar nicht mehr benötigt!

Mein Tipp: Genießen Sie solche Momente!

undefined © Alliance

Lassen Sie sich – auch als erwachsener Mensch – mitnehmen ... in diese »Weihnachtszauber-Kinderwelt«, die Weihnachten für Sie als Kind ja auch einmal war!

Auf meiner › Startseite finden Sie dazu ein Stück weit Inspiration. 


Für die Kindesentwicklung positiv

Dass der »Glaube« an den Weihnachtsmann Sinn macht und für die kindliche Entwicklung durchaus eine positive Wirkung haben kann, belegen auch eine Vielzahl von Publikationen, die es zu dieser Frage von anerkannten Sozialpädagog(inn)en und Entwicklungspsycholog(inn)en – auch im Internet abrufbar – gibt.

In einem Eltern-Fachbeitrag zu Weihnachtsritualen für Kinder, der am 13. November 2013 bei t-online.de   erschienen ist, heißt es dazu unter anderem:

Ein verzaubertes, magisches Weihnachten mit einer Bescherung durch himmlische Boten sollten Eltern aus entwicklungspsychologischer Sicht so lang wie möglich aufrechterhalten. [...]

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Dafür plädiert der Kieler Diplom-Sozialpädagoge Michael Hülsmann: "Für Kinder ist Sichtbares wie Unsichtbares in gleicher Weise Realität. Dabei sind Fantasie, Erfindungsgabe und Vorstellungsvermögen unerlässlich für die gesunde Entwicklung.

Das ´magische` Denken kristallisiert sich bei Kindern etwa im Alter von 18 Monaten heraus, wenn sie beim Spielen um sich herum Fantasiewelten erschaffen. Mit drei Jahren können sie dann Fantasie und Realität bereits unterschieden. Der überzeugte Glaube an Figuren wie ... den Weihnachtsmann verschwindet etwa mit sieben oder acht Jahren bei den meisten von ganz alleine.“ Hülsmann empfiehlt: "Um sich gesund zu entwickeln, brauchen Kinder neben körperlicher Pflege auch Nahrung für die Seele und die finden sie in Fantasiewelten."

Den vollständigen Artikel finden Sie unter Alle Jahre wieder – Weihnachtsrituale für Kinder  

Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt,
ist ein Mensch.

(Erich Kästner)

Fantasie der Kinder wird beflügelt

© MNStudio    

Auch die Kieler Professorin Birgit Brouer möchte Kindern den Zauber von Weihnachten erhalten. In einem Online-Artikel, erschienen am 26. Dezember 2012 bei shz.de  , erklärt sie überzeugt:

"Die müssen sich ja vorstellen, wo er wohnt, wie er lebt, was er sonst so macht." Sollen Eltern also den kleinen Kindern vom Weihnachtsmann erzählen? "Ich würde sagen, man soll das machen", sagt Birgit Brouer nach kurzem Zögern mit entschlossener Stimme.

Der Weihnachtsmann stehe – nicht nur bei Kindern – für Glaube, Liebe, Hoffnung und Licht. Er beflügele zudem die Fantasie der Kinder. [...]

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In diesem Zusammenhang kritisiert Prof. Brouer auch die aktuelle Tendenz vieler Eltern, ihre Kinder immer früher erwachsen wirken zu lassen:

"Oberstes Ziel der Erziehung ist heute die Mündigkeit des Kindes, es soll an Entscheidungen partizipieren, ernst genommen werden.

Aber viele Eltern nehmen ihren Kindern viel zu früh die Kindheit weg. Es ist jedoch wichtig, diese Zeit und diesen Zauber eine Weile zu erhalten, den Nachwuchs vor der Realität ein Stück weit zu schützen."

© Konstiantyn

Den vollständigen Artikel finden Sie hier: 

Plädoyer für den Weihnachtsmann  

„Ich bin ein Symbol.

Ein Symbol der menschlichen Fähigkeit,
durch die es möglich wird, sich frei zu machen
von Selbstsucht und hasserfüllten Neigungen,
die den größten Teil unseres Lebens bestimmen.

Wenn man nicht imstande ist zu glauben,
und wenn man gar nichts
allein durch Glauben anerkennen kann
... dann ist man verurteilt zu einem Leben,
das von Zweifeln beherrscht wird.“

Kris Kringle (Lord Richard Attenborough   † 2014über den
Weihnachtsmann in 
Das Wunder von Manhattan  , 1994

 

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält, weiß um den Segen!

(Aus »Lied im Advent« von Hermann Claudius)