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Der Heiratsantrag an den Weihnachtsmann

„Lieber Weihnachtsmann... darf ist Dich heiraten?“

© Ramona-Heim

Wenn »der liebe gute Weihnachtsmann Claudius« von seinen Erlebnissen aus 40 Jahren erzählt, ist es, als ob er aus seinem dicken »Goldenen Buch« vorliest. Seite für Seite ein neues Kapitel, eine neue Erinnerung, erfüllt vom Glanz vergangener Weihnachtsfeste.

In dieser wahren Geschichte geht es um ein kleines Mädchen, das den Mut hatte, dem Weihnachtsmann einen Heiratsantrag zu machen – und Weihnachtsmann Claudius, der mit Herz und Humor antwortete.


Ein Heiratsantrag an den Weihnachtsmann

Die große Apotheke in Neumünster war an diesem Adventsnachmittag festlich geschmückt. Lichterketten glitzerten, Tannenzweige verströmten ihren Duft, und die Stimmen der Kinder erfüllten den Raum mit Gedichten und Liedern.

Als der liebe gute Weihnachtsmann Claudius stand ich mittendrin – im roten Mantel, mit weißem Bart und einem Sack voller kleiner Geschenke. Viele Familien kamen zu mir, ihre Kinder trugen Gedichte vor oder sangen Lieder, und jedes Mal gab es ein strahlendes Lächeln, ein kleines Präsent und ein Foto mit mir, dem Weihnachtsmann.

Von der Seite aus bemerkte ich eine Mutter mit ihren beiden Kindern – ein Junge von etwa sieben Jahren und seine kleine Schwester Lizann, fünf Jahre alt. Sie hatten ihren Auftritt bereits hinter sich und schauten weiterhin zu, während ich andere Kinder beschenkte.

Doch dann nahm die Geschichte eine unerwartete Wendung.

Nachdem der größte Andrang vorbei war, trat die Mutter erneut zu mir. Sie lächelte geheimnisvoll und sagte:

„Meine Tochter Lizann hat noch eine Frage an Dich… eine ganz besondere.“

Ich nickte freundlich.

In der Regel sind es Fragen zu meinen Rentieren – wo sie gerade seien oder ob die Kinder auch einmal im Schlitten mitfliegen könnten.

Dann antworte ich meist: „Meine Rentiere sind jetzt in einem nahegelegenen Waldstück, bewacht von meinen Rentierwichteln. Und mitfliegen geht leider nicht – ich habe keine Kindersitze mit Gurten, und außerdem ist es auf dem Schlitten oft bitterkalt.“

Doch diesmal war es anders.

„Natürlich, meine Liebe. Kommt nur her.“

Hand in Hand mit ihrem großen Bruder trat Lizann vor mich. Ihre Augen funkelten, und dann stellte sie – ganz ernsthaft – ihre Frage:

„Lieber Weihnachtsmann… darf ich dich heiraten?“

Für einen Moment war es still. Ich blinzelte überrascht, doch mein Herz wurde warm. Ein Heiratsantrag – von einem kleinen Mädchen, das sich das Zuhause ganz genau überlegt hatte.

„Oh, liebe Lizann,“ begann ich gerührt, „das ist ein ganz besonderer Wunsch. Ich danke dir von Herzen dafür. Es macht mich sehr glücklich, dass du mich heiraten möchtest.“

Lizann strahlte. Doch ich wollte es spannend machen.

„Sag mir, liebst du Tiere? Könntest du gut mit Rentieren umgehen?“

„Ja!“ rief Lizann begeistert. „Ich liebe Tiere, und mit Rentieren komme ich bestimmt klar!“

„Und könntest du auch Milchreis für meine Wichtel kochen?“ fragte ich mit einem schelmischen Lächeln.

„Natürlich! Das kann ich!“ nickte sie eifrig.

„Aber weißt du auch,“ fuhr ich fort, „dass es bei mir oben im Norden oft sehr kalt ist?“

„Das macht mir nichts,“ antwortete Lizann tapfer. „Ich ziehe mich warm an.“

Ich lachte herzlich.

„Nun, dann bist du ja bestens vorbereitet. Aber… du musst natürlich noch ein bisschen älter werden, bevor man heiraten darf. Doch ich verspreche dir: Ich werde mir deinen Antrag gut überlegen. Und ich freue mich sehr, dass ich ihn heute bekommen habe.“

Lizann strahlte über das ganze Gesicht, ihr Bruder drückte ihre Hand, und die Mutter schaute gerührt zu. Es war ein Moment voller echter Weihnachtsmagie – so unerwartet, so herzlich, dass ich ihn selbst nie vergessen werde.

Eine Woche später wollte ich diesen besonderen Antrag würdigen.

Ich besuchte Lizann und ihre Familie nur ganz kurz zuhause und überreichte ihr einen Sammelband mit weihnachtlichen Geschichten von Mauri Kunnas, darunter die Geschichte „Wo der Weihnachtsmann wohnt“. Dazu legte ich eine meiner Autogrammkarten mit einer persönlichen Widmung.

„Das ist für dich, liebe Lizann,“ sagte ich. „Damit du immer weißt, wo ich zuhause bin – und dass ich deinen Antrag nicht vergessen werde.“

Lizann nahm das Buch entgegen, ihre Augen leuchteten heller als jede Weihnachtskerze.

Und so wurde aus einem Nachmittag in einer Apotheke eine Geschichte, die wirklich geschehen ist – und dennoch den Zauber der Weihnachtszeit in sich trägt.

Auch dieser überraschende Heiratsantrag zählt für mich zu einem der schönsten und unvergesslichsten Momente.


© Der liebe gute Weihnachtsmann Claudius 

Urheberrechtshinweis

Die obige Geschichte ist urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt beim lieben guten Weihnachtsmann Claudius. Bitte fragen Sie ihn, falls Sie die Geschichte verwenden möchten.

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